Bunte Spuren im Grau meiner Erinnerungen.

Du hast Spuren hinterlassen auf meinem Strand, lieber Daniel: eindrücklich, mannigfaltig und unauslöschlich. Manchmal gehe ich ihnen nach und erinnere mich lebhaft an Dein Bunt in meinen Grausichten. Weder Wind noch Wellen werden diese jemals auslöschen, nichts was geschieht, wird diese verdrängen. Jeder Schritt sind Bilder und Emotionen aus allen Zeiten, verschiedentlich, facettenreich. Doch dann enden Sie abrupt und das Bewusstsein darum, dass es kein neues Bunt geben wird, schmerzt seit dem Tag, als Du den Regenbogenweg gegangen bist in Deine friedliche neue Welt.

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Konflikt mit der inneren Wahrheit.

Wenige Tage und Wochen nach den verheerenden und mitunter sintflutartigen Überschwemmungen wird mir als Nichtbetroffener mehr und mehr bewusst, was da eigentlich geschehen ist. Die Starkregenfälle haben uns knapp verfehlt und sind nur wenige Kilometer weiter vorbeigezogen, sehr zum Leidwesen einiger Dörfer, Städte und gar ganzer Landstriche. Schaut man sich die Berichterstattung an, bleibt man sprachlos zurück, kann das Ausmaß selbst nicht recht begreifen. Der Verstand weiß, dass ganz, ganz viele Menschen einen mehr als herben und mit Sicherheit lange nachklingenden Schicksalsschlag erdulden mussten und gleichwohl weiß man, dass man das nur nachempfinden kann, wenn man selbst betroffen ist. Ich weiß, wie Du dich fühlst. Selten ist ein Satz von Nichtbetroffenen unangebrachter. Interviewte Menschen finden kaum Worte um das Unfassbaren zu beschreiben, das Unausprechliche zu benennen und genau dies ist, was am Ende alles sagt. Während Menschen mit der Katastrophe kämpfen -glücklicherweise mit unzähligen hilfreichen Händen- erinnere ich mich meines eigenen Verlustes und schäme mich sogleich, denn andere haben es gerade schwerer. Ich merke, wie ich dem doch begegnen muss und wage den Versuch, passende Worte zu finden.

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